Pia de Leeuw 16. Oktober
Remote-Arbeit: 5 Tipps für mehr Produktivität im Homeoffice
Remote-Arbeit: 5 Tipps für mehr Produktivität im Homeoffice

(Lesezeit ca. 7 Minuten)

In den letzten Jahren hat sich die Art und Weise, wie wir arbeiten, drastisch verändert. Die Einführung von Remote-Arbeit oder Homeoffice hat es vielen Arbeitnehmern* ermöglicht, ihre Aufgaben von zu Hause oder einem anderen Ort außerhalb des traditionellen Büros zu erledigen. Diese Entwicklung wurde durch technologischen Fortschritt, verbesserte Kommunikationsmittel und veränderte Arbeitskulturen begünstigt. In diesem Blogartikel werfen wir einen Blick auf die Vor- und Nachteile der Remote-Arbeit und geben dir Tipps, wie du produktiv bleiben kannst, während du von zu Hause arbeitest.

 Vorteile der Remote-Arbeit:

  • Keine Pendelzeit: Der Weg zur Arbeit entfällt, was nicht nur Zeit spart, sondern auch Stress und Kosten reduziert. Viele Arbeitgeber bezahlen zwar für ein Jobticket, aber da die Deutsche Bahn nur unzuverlässig fährt, kann aus einer Fahrzeit von 30 Minuten schnell mal eine Stunde werden. Den Stress kannst du dir ersparen. Außerdem führt die Zeitersparnis zu einer besseren Work-Life-Balance, da mehr Stunden zu Hause verbracht werden können.
  • Erweiterte Einstellungsmöglichkeiten: Arbeitgeber können auf einen breiteren Talentpool zugreifen, da sie nicht auf Kandidaten in ihrer unmittelbaren Umgebung beschränkt sind. Viele Start-Ups, die spezielle Mitarbeiter suchen, arbeiten heutzutage fast ausschließlich online. Es gibt dann zwar Treffen in einem zentralen Office oder in anderen Locations, jedoch sehen sich die Mitarbeiter untereinander hauptsächlich im Online-Meeting. Gerade junge Menschen bevorzugen diese Art der Zusammenarbeit. Gerade jetzt wo der Wohnraum in den Städten teurer geworden ist, ist es ein großer Vorteil, wenn du dir den Wohnort unabhängig vom Arbeitsort aussuchen kannst.
  • Kostenersparnis: Arbeitnehmer können sich das Geld für den Transport zur Arbeit sowie für Mahlzeiten im Büro sparen. In der eigenen Küche kann viel günstiger gekocht und zu Mittag gegessen werden als in einem Büro, wo die Wahl doch eher mal auf das Essen in einem nahegelegenen Imbiss fällt. Arbeitgeber wiederum sparen sich Ausgaben, da Büroflächen und Ressourcen reduziert werden können. Weniger Mitarbeiter im Büro bedeutet auch weniger Kaffee, weniger Wasser und auch weniger Strom.
  • Wiedereinstieg in den Beruf: Die Elternzeit geht so langsam vorbei und die Kinder können sich besser selbst beschäftigen? Dann ist es vielleicht wieder an der Zeit zu arbeiten. Der Einstieg kann leichter gelingen, wenn Eltern nicht den ganzen Tag weg sind, sondern zu Hause arbeiten und damit für die Kinder erreichbar bleiben, wenn es zum Notfall kommt.
  • Flexibilität: Mache Arbeitnehmer nutzen die Remote-Arbeit dazu ihre Arbeitszeit flexibler zu gestalten. Dies ist besonders hilfreich für Menschen mit unterschiedlichen Verpflichtungen oder individuellen Produktivitätsspitzen. Nicht bei allen Arbeitgebern ist das gerne gesehen, weil zum Beispiel eine Erreichbarkeit gewährleistet werden muss. Auch der Arbeitsort kann flexibel gewählt werden. Viele Firmen bieten an eine sogenannte Workation zu machen, bei der die Arbeitnehmer aus dem Ausland ihre Arbeit erledigen und in ihrer Freizeit Kultur und Sprache eines anderen Landes entdecken können. So hast du als Arbeitnehmer quasi Arbeit und sprachliche Weiterbildung in einem. Auch Stress kann durch eine Workation reduziert werden, denn was gibt es Entspannteres als seine Arbeit auf dem Balkon einer Almhütte zu erledigen? - Das Internet macht es möglich.

 

 Nachteile der Remote-Arbeit:

  • Soziale Isolation: Der Mangel an direkter, persönlicher Interaktion kann bei manchen Menschen zu sozialer Isolation führen, was sich negativ auf die psychische Gesundheit und den Teamgeist auswirken kann. Meetings haben nicht den gleichen Output, wenn die Mitarbeiter sich nur online sehen. Viele Menschen haben Schwierigkeiten Online-Meetings aufmerksam zu folgen und fühlen sich weniger ermutigt aktiv an Diskussionen teilzunehmen.
  • Ablenkungen und mangelnde Trennung von Arbeit und Privatleben: Zuhause können Ablenkungen durch Haushaltsaufgaben, Familie oder Haustiere auftreten. Eine klare Trennung von Arbeitszeit und Freizeit kann daher schwierig sein. Wer kennt das nicht, da sitzt du im Homeoffice am Esstisch und dir fallen 1000 Dinge auf, die du im Haushalt noch erledigen könntest. Hier mal schnell die Waschmaschine ausräumen, da mal kurz saugen. Gerade für Menschen mit Konzentrationsproblemen, kann es schwieriger sein im Homeoffice zu arbeiten als im Büro. Das ist natürlich immer abhängig von der jeweiligen Umgebung.
  • Kommunikationsherausforderungen: Remote-Teams sind oft auf digitale Kommunikationsmittel angewiesen, was Missverständnisse und ineffiziente Kommunikation zur Folge haben kann. Gerade wenn die Kommunikation in Chats stattfindet, können Nachrichten schnell missinterpretiert werden, das kennen wir alle auch aus dem Privatleben. Hinzu kommt, dass die Mitarbeiter sich untereinander weniger gut einschätzen können, da sie sich selten offline gesehen haben.
  • Technische Probleme: Probleme mit Internetverbindung, Software oder Hardware können die Arbeitsabläufe beeinträchtigen und Frustration verursachen. Im Büro sind solche Probleme schnell durch die IT-Fachleute behoben, im Homeoffice bist du jedoch erstmal auf dich allein gestellt. Für technisch affine Arbeitnehmer stellt dies zwar kein großes Problem dar, andere sind hingegen noch so unerfahren, dass sie schon bei der kleinsten Herausforderung aus Versehen das Internet löschen.

 

 5 Tipps, um produktiv bei der Remote-Arbeit zu bleiben:

 

  1. Richtige Arbeitsumgebung: Richte einen dedizierten Arbeitsbereich ein, der frei von Ablenkungen ist und eine produktive Atmosphäre schafft. Dazu zählen eine angenehme Sitzposition, gutes Licht und Ruhe. Informiere dich gegebenenfalls bei deinem Arbeitgeber, ob Schreibtischstühle oder ein höhenverstellbarer Schreibtisch etc. zur Verfügung gestellt werden können. Erkläre deiner Familie, dass du nicht gestört werden möchtest und kommuniziere ganz genau zu welchen Zeiten sie dich wieder ansprechen können.

  1. Festgelegter Zeitplan: Erstelle einen klaren Arbeitszeitplan und halte dich daran, um die Trennung von Arbeit und Freizeit aufrechtzuerhalten. Trage dir Aufgaben in den Kalender ein oder gestalte Blöcke für Aufgabengruppen. Es kann helfen Rituale zu etablieren, um dein Gehirn auf den Arbeitsmodus und dann auf den Feierabendmodus einzustellen. Du kannst beispielsweise morgens immer die gleiche Arbeit erledigen, wie E-Mails beantworten und dich abends ganz bewusst abmelden und beim Herunterfahren des Computers mit abschalten. Das kann mit einer kleinen Meditation gut gelingen.

  1. Pausen und Bewegung: Im Homeoffice bewegst du dich automatisch weniger als im Büro, das fängt schon beim Weg zur Arbeit an. Plane regelmäßige Pausen ein, um dich zu erholen und dich zu bewegen, das fördert die körperliche und mentale Gesundheit. Plane diese Pausen ebenfalls in deinem Zeitplan oder im Kalender ein, sodass du sie nicht vergisst. Es kann auch helfen einen Wecker zu stellen, der dich an Pausen erinnert. Empfohlen wird die sog. „Pomodoro-Technik“. Sprich 25 Minuten konzentriertes Arbeiten mit 5-minütigen Pausen dazwischen. Gerade im Homeoffice kannst du so ein Intervall einfacher umsetzen.

  1. Zielsetzung: Setze klare Ziele für deine Arbeitssitzungen, um deine Produktivität zu steigern und auf Kurs zu bleiben. Die klassische To-Do Liste kann schon sehr helfen, um Ziele für den Tag nicht aus den Augen zu verlieren. Reflektiere wie gut du deine Ziele umsetzen konntest, was dich an der Umsetzung gehindert hat und passe danach deine Rituale und Arbeitsweisen an. Es kann sein, dass du zu Hause ganz andere Arbeitsweisen entwickelst als auf der Arbeit. Lasse dich darauf ein, solange es der Produktivität hilft.

  1. Hygiene: Du siehst zwar deine Kollegen nicht mehr, aber das Duschen und Stylen kann trotzdem helfen dich wacher und produktiver zu machen. Außerdem soll es die Konzentration steigern, Bürokleidung zu tragen, statt den gemütlichen Jogginganzug.

 

Insgesamt bietet die Remote-Arbeit sowohl Vor- als auch Nachteile. Ihre Auswirkungen hängen oft von individuellen Präferenzen, Aufgabenanforderungen und der Fähigkeit ab, sich an neue Arbeitsweisen anzupassen. Indem du bewusst die Vorteile nutzt und an den Herausforderungen arbeitest, kannst du erfolgreich und produktiv von zu Hause arbeiten.

 

 

* Für eine bessere Lesbarkeit wird im vorliegenden Artikel nur das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mit gemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.