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Der 1. Mai heute:
Heutzutage ziehen viele mit Bollerwägen umher oder treffen sich auf Kulturveranstaltungen. Wenig erinnert noch daran, was den „Tag der Arbeit“ eigentlich ausmacht. Warum arbeiten wir nicht am Tag der Arbeit? Das hat mich mein Kollege gestern gefragt und da ist mir aufgefallen, dass auch ich keine Ahnung habe, wieso der 1. Mai eigentlich ein freier Tag ist.
Ich habe also recherchiert, damit du es nicht tun musst!
Die Kurzfassung:
Der 1. Mai wird in Deutschland als Tag der Arbeit gefeiert und ist weltweit als Labour Day oder als international workers day bekannt. Er findet am 1. Mai statt, weil vor über 100 Jahren in der Zeit der Industriellenrevolution die Arbeiterklasse Chicagos für ihre Arbeitsrechte streikten. Vor allem forderten sie einen 8 Stunden Tag – offensichtlich ein erfolgreicher Streik, denn den 8 Stunden Arbeitstag haben wir seit 1918 auch in Deutschland.
Die lange Version:
Der Aufstand der Arbeiter fand zum ersten Mal am 1. Mai 1886 in Chicago statt. Tausende Arbeiter versammelten sich auf dem Haymarket, um für ihre Rechte zu kämpfen. Die Situation spitzte sich zu und wurde zu einem regelrechten Straßenkampf zwischen der Polizei und den Arbeitern. Am 4. Mai explodierte eine Bombe, und das Chaos brach aus. Einige starben, andere waren schwer verletzt. Um die Proteste zu beenden, wurde den Arbeiten der 8 Stunden Tag zugesprochen. Dieses Ereignis hat den Arbeitsmarkt deutlich verändert und den Weg für den 1. Mai als freien Tag geebnet. Immer wieder gingen Arbeiter in Erinnerung an den Aufstand in Chicago auf die Straßen, bis der Tag zum Feiertag erklärt wurde. In Deutschland wurde der Tag der Arbeit 1919 das erste Mal als Feiertag mit Lohnfortzahlung deklariert. Die Nazis nutzen den Tag, um die Arbeiterklasse zu Wählern zu machen und die Gewerkschaften zu entkräften. Aber auch heute bleibt uns der 1. Mai noch als bezahlter Feiertag bestehen.
Fazit
Der 1. Mai ist viel mehr als nur ein freier Tag im Kalender. Es ist eine Erinnerung an den Mut und die Entschlossenheit der Arbeiter von damals für einen gerechteren Arbeitsmarkt einzustehen. Also lasst uns diesen Tag feiern, aber auch daran denken, warum wir frei haben.