Marcel Pino 20. August
Konzentriert Arbeiten – so wirst du mit Fokus zum High Performer
Konzentriert Arbeiten – so wirst du mit Fokus zum High Performer

Fokussiert bei einer Aufgabe zu bleiben, kann heutzutage eine echte Herausforderung sein. Eingehende Mails, Anrufe von Kollegen oder ein Blick auf das Smartphone. Nahezu alle Dinge in unmittelbarer Arbeitsumgebung schreien förmlich nach unserer Aufmerksamkeit. Doch effizientes, zielgerichtetes Arbeiten braucht ein hohes Maß an Konzentration, um wirklich gute Leistungen zu erbringen. Klar, manchmal ist Konzentration von der individuellen Tagesform abhängig. Aber in vielen Fällen ist Konzentrationsmangel das Ergebnis, sich von der Umgebung oder anderen Tätigkeiten ablenken zu lassen. Im Home-Office kurz die Wäsche waschen, ein Schwätzchen am Arbeitsplatz zwischen den Bürotischen oder eine WhatsApp Notification, die du nur schnell beantworten willst. Und Schwupps, bist du von deiner aktuellen Tätigkeit abgelenkt, die du eben eigentlich schnell beenden wolltest.

Was passiert, wenn wir den Fokus verlieren?

Wir sehen Multitasking als wertvollen Skill der heutigen Zeit, obwohl viele Studien widerlegen, dass wir uns auf mehr als eine Tätigkeit zeitgleich fokussieren können. Jedes Mal, wenn wir eine neue Aufgabe starten, müssen wir unseren Fokus neu sammeln. Die Sache mit der Konzentration ist, dass wir eine gewisse Anlaufzeit brauchen, um unsere Aufmerksamkeit wieder vollends auf eine einzige Tätigkeit zu lenken. Dieses Stop and Go erfordert deutlich mehr Energie und Zeit, als bei einer einzigen Aufgabe zu bleiben, so lange, bis wir sie beendet haben.

Warum sich konzentriertes Arbeiten für dich lohnt

Sich auf nur eine einzige Sache zu konzentrieren und deine Aufgaben fokussiert abzuarbeiten, kann dir im Berufsleben einen entscheidenden Vorteil bringen. Du bist allgemein produktiver, lernst deine Impulse zu kontrollieren und bist im Stande Höchstleistung zu erbringen.

Wenn du dich konzentrieren und auch bei besonders schwierigen Denkleistungen einen kühlen Kopf bewahren kannst, erhöhen sich deine Chancen auf eine Beförderung und deinen beruflichen Erfolg als High Performer.

 

Arbeiten im „Flow“

Konzentriertes Arbeiten kann dich in einen ekstatischen Zustand namens „Flow“, bringen. Der Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi beschreibt diesen Zustand als das Aufgehen in einer Tätigkeit, bei hohem Engagement, hoher Konzentration und starkem Gefühl der Kontrolle über den Tätigkeitsverlauf. Im Sport gibt es eine nahezu identische Beschreibung von der „Zone“. Eine herausfordernde Aufgabe, die irgendwo zwischen Unter- und Überforderung liegt, verleiht dir höchste Produktivität, Kreativität und Motivation. Im Flow nimmst du jegliches Zeitgefühl nicht mehr wahr und dein Tag wird wie im Flug vergehen.

Gesteigertes Selbstbewusstsein

Ein Erfolgserlebnis am Ende des Tages steigert dein Selbstbewusstsein und ist das Ergebnis von zielgerichtetem konzentriertem Arbeiten an nur einer Aufgabe nach der anderen. Bist du permanent abgelenkt ist der Arbeitstag nicht nur kräftezehrender, sondern auch unproduktiv. Du prokrastinierst und die liegengebliebene Arbeit musst du ja trotzdem irgendwann nachholen.

Ausschöpfen deines vollen Potenzials

Wenn du nicht zu 100% auf eine Sache fokussiert bist, bleibst du unter deinen Möglichkeiten. Es ist zwar bequemer sich hin und wieder abzulenken, begünstigt allerdings kein Wachstum für dich als Person und deinen Fähigkeiten. Wenn du konzentriert arbeitest, impulsives Verhalten kontrollieren und Belohnungen hinauszögern kannst, wirst du am Ende deines Arbeitstages doppelt belohnt, über dich selbst hinaus gewachsen zu sein.

Weniger Stress bei Deadlines

Konzentration auf eine Tätigkeit hilft dir andere Dinge, wie z.B. die Deadline einer Frist für deinen Kunden oder Vorgesetzten, während des Schaffens auszublenden. So kannst du Stress gezielt vermeiden, denn du wirst bei einer fokussierten Arbeitsweise deine Aufgaben immer zügig in deinem eigenen Tempo beenden und hast nicht das Gefühl an irgendeiner Stelle zu prokrastinieren.

Mehr Willenskraft für andere Dinge

Jedes Mal, wenn wir eine Tätigkeit unterbrechen und wieder von neuem anfangen, verbrauchen wir einen Teil unserer Willenskraft. Willenskraft ist am Tag nur begrenzt verfügbar und nimmt im Laufe der Zeit kontinuierlich ab, bis wir sie durch Schlaf wieder regenerieren. Deshalb ist es ratsam die schwierigste bzw. wichtigste Aufgabe des Tages direkt zu Beginn zu erledigen. Wenn du am Ende eines harten Arbeitstages noch genug Energiereserven zur Verfügung hast, fallen dir auch Dinge wie z.B. zum Sport gehen oder an eigenen Projekten arbeiten wesentlich leichter, anstatt erschöpft auf die Couch zu fallen.

 

  1. Mache bewusst Pausen

Konzentriertes Arbeiten erfordert ein hohes Maß an Leistung für unser Gehirn. Nach einer gewissen Zeit nimmt die aufmerksamkeitsspanne ohne ausreichend Pause zwangsläufig ab. Mache bewusst Pausen in regelmäßigen Abständen oder verwende Zeitmanagement Methoden wie z.B. die Pomodoro Technik. Hier unterteilst du deine Arbeit in 25-Minuten Abschnitte und richtest dir nach jedem Durchlauf eine Pausenzeit von ca. 5 Minuten ein. In diesen Pausen kannst du neue Energie tanken, indem du z.B. Dehn- und Meditationsübungen durchführst oder deinen Körper mit Nahrung oder Flüssigkeit versorgst.

  1. Vermeide Störfaktoren

Sofern es dein Job zulässt, solltest du vermeidbare Störfaktoren aus deiner Sichtweite räumen. Dies kann z.B. bedeuten, dein Smartphone in der Tasche zu lassen und Benachrichtigungen auszuschalten, Outlook nur zu bestimmten Zeiten zu öffnen oder Telefonanrufe nur bei dringlichen Angelegenheiten entgegen zu nehmen. Nicht jede Angelegenheit ist direkt ein Problem, dass sofort gelöst werden muss. Wichtig ist, sich von ablenkenden Kommunikationsmitteln während der Tätigkeit zu distanzieren und deinen Fokus nicht abschweifen zu lassen.

  1. Gestalte dein Umfeld neu

Zur Umgestaltung deines Arbeitsplatzes kann alles gehören, was dir hilft einen Fokus nicht zu verlieren und mehr Konzentration zu fördern. Ausreichend Sauerstoffzufuhr durch regelmäßiges Lüften, Zimmerpflanzen oder Helligkeit spielen eine größere Rolle bei der Konzentration als viele denken. Aber auch ein aufgeräumter Tisch, frei von ablenkenden Gegenständen, bietet Vorteile für deine Konzentrationsfähigkeit. Arbeitest du in einem lautstarken Großraumbüro hilft dir ggf. ein Noise Cancelling Headset oder der Umzug in eine geräuschfreie Umgebung z.B. in einen Meeting Raum oder eine Lounge. Die Umgestaltung deines Arbeitsplatzes überbleibt allein dir und deinen persönlichen Präferenzen.

  1. Bringe Struktur in den Arbeitstag

To-Do Listen sind nicht umsonst das meist genutzte Tool für die Organisation im Büro und Zuhause. Sie sind simple und zeigen dir alle Aufgaben, die zu erledigen sind. Anhand deiner Liste erkennst du meist, welche Tätigkeiten Priorität haben und welche nicht ganz so dringlich sind. Erstelle dir einen Zeitplan wann du was machen willst und wie viel Zeit du für welche Tätigkeit einplanst. Anfangs mag der zeitliche Rahmen noch nicht ganz hinhauen, aber mit der Routine entwickelst du bald automatisch ein Gespür dafür, wie lange deine Tätigkeiten in Anspruch nehmen. Die Aufteilung in Arbeitspakete hilft dir außerdem nicht in Perfektionismus zu verfallen, da du irgendwann mit der nächsten Aufgabe fortfahren musst.

  1. Pflege einen gesunden Lebensstil

Ein gesunder Lebensstil ist wohl das A und O für konzentriertes Arbeiten und deinen Fokus. Ausreichend Schlaf (7-9 Stunden), energiereiche Lebensmittel (langkettige Kohlenhydrate, Gemüse, Nüsse, zuckerfreie Nahrung), Wasser (1,5-2 Liter am Tag) sowie regelmäßig Sport und Bewegung (abwechselnder Mix aus Cardio und Krafttraining) fördern dein Wohlbefinden und sind die Basics, um Höchstleistung zu erbringen.  

 

Mit unseren 5 Tipps für konzentriertes Arbeiten bist du für deinen beruflichen Erfolg als High Performer bestens gewappnet. Wenn du tiefer in das Thema Fokus und Konzentration eintauchen willst, empfehlen wir dir das Buch „Deep Work“ von Cal Newport.